„AUFBRUCH BRETTEN“ ZUR GEMEINDERATSSITZUNG AM 17.12.2019

Sein großes Herz für Behinderte offenbarte OB Martin Wolff gleich zu Beginn der Sitzung in der Bürgerfragestunde. Von Alexandra Grenzhäuser (Verein „Lasso“) nach einem Druckkostenzuschuss in Höhe von 400.– EUR für diesen Hilfs- und Beratungsverein gefragt, verwies der OB in gewohnter formalistischer Manier auf die Vereinsförder-richtlinien der Stadt (die aber für das Anliegen von „Lasso“ nichts hergeben).

Von Frau Grenzhäuser wg. Barrierefreiheit nach einer Neugestaltung der Fußgängerzone gefragt, sagte er, dass Rollstuhlfahrer auch künftig Außenbestuhlungen der Gastronomie und Werbeschilder des Einzelhandels umkurven müssten. Ansonsten ginge die „Atmosphäre“ (welche ?) der Innenstadt verloren.

Als dann Dr. Peter Bahn („Aufbruch Bretten“) nach barrierefreien Zugängen zu städtischen Gebäuden mit kultureller Bedeutung (Altes Rathaus, Stadtbücherei, Stadtmuseum) fragte (schon im April Thema einer Stadtführung von „Aufbruch“), verschob Wolff mögliche Lösungen in eine wolkige Zukunft. Anscheinend wird die Notwendigkeit, dass Behinderte sich barrierefrei in der Stadt bewegen und auch am kulturellen Leben teilnehmen können, als ein Problem betrachtet, das – wenn überhaupt – bestenfalls nach Kassenlage gelöst werden soll.

Der Tagesordnungspunkt „Änderung des Bebauungsplans Am Schänzle“ macht die Errichtung eines Mehrfamilienhauses an der Heilbronner Straße möglich – mit acht Wohnungen eines privaten Investors, wovon eine (!) einzige, das sind 12,5 %, sozial gefördert ist. „Aufbruch Bretten“ fordert dagegen in seinem Programm eine Quote von (je nach Stadtteil) 30 % bis 50 %. Die 12,5 % sozial geförderter Wohnungsbau an der Heilbronner Straße sind angesichts des Mangels an erschwinglichen Wohnungen für die Normalbevölkerung nur der berühmte „Tropfen auf den heißen Stein“.

Um derartige „Tropfen“ ging es auch bei dem Punkt „Kommunales Wohnungsbau-förderprogramm“. Löblich daran ist der Versuch, die alten Ortskerne zu beleben, viel zu niedrig allerdings sind die Höhe der Förderbeträge und viel zu kurz ist der Zeitrahmen des Programms. All das wird nicht viel bringen ! Wer in Bretten tatsächlich Wohnraum im benötigten Umfang schaffen und eventuell sogar das jetzt schon viel zu hohe Mietniveau zumindest ein Stück weit absenken will, wird in ganz anderen Dimensionen klotzen (und nicht kleckern) müssen !

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