Der wohl wichtigste Tagesordnungspunkt bei der Gemeinderatssitzung am 30. März war die Kostenentwicklung bei der Baumaßnahme „Bronnerbau“ am Melanchthongymnasium. Die Verwaltung hatte ihn (warum wohl ?) zunächst ziemlich nach hinten gerückt, auf Wunsch des Rates wurde er aber vorgezogen. Entgegen den noch im Sommer prognostizierten Zahlen in Höhe von 15,8 Millionen Euro sagt die aktuelle Kostenschätzung nun schon einen Betrag für die Baumaßnahme von gut 20 Millionen voraus.
Natürlich muß die Maßnahme, auch im Interesse künftiger Schülergenerationen, durchgeführt werden. Die Frage aber bleibt, wie es jetzt schon zu derartigen Kostenentwicklungen kommen konnte. Schuld daran war sicherlich nicht ein „fehlendes Formular“, wie die städtische Baubehörde glaubhaft zu machen versucht. Zu fragen ist vielmehr nach der politischen Verantwortung für den aktuellen (und unter Umständen noch weiteren drohenden) Schlamassel. Hier sind der OB und der Bürgermeister in der Pflicht.
Abgesehen vom konkreten Fall am Gymnasium ist mit Blick auf die kürzlich beschlossene Tiefgarage „Sporgasse“ die Frage aufzuwerfen, ob der angegebene Kostenrahmen wenigstens hier eingehalten werden kann oder ob das Projekt angesichts gut möglicher Kostensteigerungen nicht noch einmal im Gemeinderat diskutiert werden muss. Denn so etwas wie die „Elbphilharmonie“ in Hamburg oder „Stuttgart 21“, mit durch die Decke gehenden Kosten kann sich Bretten und können sich die hiesigen Steuerzahlen nicht leisten – ebensowenig übrigens, wie eine Verwaltung, die von Bau- und Kostenmanagement nur wenig Ahnung hat !